Spielzeug – na klar! Seit jeher dürfen sich Kinder darauf freuen, dass ihnen der Weihnachtsmann tolle Spielsachen unter den Baum legt. Die einen schreiben extra Wunschlisten, andere flüstern ihre Wünsche heimlich ins Kopfkissen, und dann soll es ja auch Kinder geben, die schon weit vor dem Fest und möglichst bei jeder Gelegenheit im Advent Mama, Papa, Oma oder Opa auf den Wecker gehen. Aber egal wie, meistens fruchtet ja das hartnäckige Erinnern: Auf rätselhafte Weise werden in einem jeden Jahr die allermeisten Wünsche erfüllt. Wobei die älteren von uns wissen: Das war früher manchmal gar nicht so leicht: Erst mal die tolle Eisenbahn in einem Spielzeug-Laden bekommen, oder den großen Plüsch-Bären, oder, oder, oder… Heute ist das alles viel einfacher, denn es gibt ja alles. Aber genau das ist ein Problem. Die schöne, bunte Plastikwelt aus Fernost macht vielleicht nicht immer wirklich glücklich.
Wer wüsste das besser als die Sonneberger Spielzeugprinzessin! Vivian Engel ist erst wenige Wochen im Amt, sozusagen die erste Botschafterin des Sonneberger Traditionshandwerks. Und als solche möchte sie natürlich die Kunde von der hohen Qualität des Spielzeugs aus dem Süden Thüringens möglichst vielen Eltern und Großeltern einflüstern. Zum Amtsantritt durfte die erstmals von einer siebenköpfigen Jury gekürte Prinzessin gleich den längsten Sonneberger Adventskalender eröffnen. Der erstreckt sich über fast einen Kilometer vom Sonneberger Rathaus bis in die obere Bahnhofstraße. Die Türchen sind in verschiedenen Geschäften versteckt.
Doch das ist für die Spielzeug-Majestät nur ein kleiner Höhepunkt im Advent. Als waschechte Sonnebergerin ist sie natürlich das ganze Jahr über im Amt. „Ich möchte meinen Beitrag dazu leisten, das Miteinander in der Spielzeugstadt lebenswerter und liebenswerter zu machen“, sagt Vivien Engel. Dazu gehört, das Spielzeug, das Generationen von Menschen im ganzen Landkreis hergestellt haben und das noch heute ein wichtiger Wirtschaftsfaktor ist, immer wieder als Kulturgut zu repräsentieren. Ein Kulturgut, das Identität stiftet und den Kindern einfach Spaß macht. Eben weil es von hoher Qualität ist, weil es schön gestaltet ist und auch pädagogisch Sinn macht. Damit ist klar: Eine Spielzeugprinzessin muss sich natürlich unter die Jüngsten mischen, sie muss sich im Spielzeugmuseum auskennen, aber sie muss ebenso den kleineren und größeren Herstellern als Markenbotschafterin zur Seite stehen.
Auf alle Fälle etwas Schönes
Ganz offiziell hat die Spielzeugprinzessin dafür einen Terminkalender, der von der Nürnberger Spielzeugmesse über das Teddy- und Puppenfestival, das Stadtfest und öffentliche Veranstaltungen der Spielwarenfirmen bis hin zum Advent und der Weihnacht im Spielzeugmuseum reicht. „Auch Pressetermine und Büroarbeit gehören zu meinem Job“, sagt Vivien Engel, die im Hauptberuf Verwaltungsfachangestellte im Sonneberger Rathaus ist. Das ist natürlich ein glücklicher Zufall, denn viele Termine absolviert die Spielzeugprinzessin ja ohnehin im Auftrag der Stadt.
Ganz persönlich verschenkt sie auch in diesem Jahr einen Teddybären aus heimischer Produktion. So der Plan. Wer ihn bekommt, dürfen wir hier natürlich noch nicht verraten. Auch die eigene Puppenstube aus Kindertagen hat sie noch zuhause. Das wird auch so bleiben, denn Spielzeug nutzt sich vielleicht ab, aber es altert nicht und wird oft, wenn es nicht wirklich einmal kaputt geht zu einem lebenslangen Begleiter. Tja, was mag wohl in den vielen Päckchen sein, die auch in diesem Jahr wieder unter den Weihnachtsbäumen landauf landab liegen? Eine Eisenbahn, ein Teddbär, eine Puppe, ein Kaufmannsladen – oder etwas Elektronisches? Auf alle Fälle etwas Schönes, wünscht die Spielzeugprinzessin allen Kindern. Und vielleicht findet sich sogar etwas aus heimischer Produktion, das nicht nach ein paar Wochen vergessen ist, sondern zu einem Begleiter wird – ein Leben lang. „Ich wünsche allen kleinen und großen Leserinnen und Lesern eine besinnliche und harmonische Weihnachtszeit, ein gesundes neues Jahr und viel Zeit für die schönen Dinge des Lebens“, sagt Vivien Engel.
Peter Lauterbach